Stadtmuseum in Hofgeismar
- Museum
- Judentum
- Nationalsozialismus
- Region: Kassel
Was für ein Ort ist es?
In den vier Gebäuden des Stadtmuseums werden 12 thematisch verschiedene, jedoch oft „vernetzte“ Dauerausstellungen gezeigt. Die Ausstellungen befassen sich zum Beispiel mit der Vor- und Frühgeschichte, der Zunft- und Wirtschaftsgeschichte sowie der zur Stadt gehörigen Garnison. Die Entwicklung des Bades Hofgeismar (1639–1866) veranschaulicht unter anderem ein großes Modell, das die im 18. Jahrhundert durch die Landgrafen von Hessen-Kassel errichteten Gebäude am Gesundbrunnen zeigt. In der Ausstellung zur Geschichte und Kultur der Juden in Nordhessen vermitteln eindrucksvolle Inszenierungen Einblicke in die religiöse Lebenswelt. Ein eigener Raum behandelt die Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Bürger während des Nationalsozialismus.
Die Judaica-Abteilung bietet sich als besonderer außerschulischer Lernort an. In Zusammenarbeit mit den Schulen soll das Wissen über Religion, Kultur und Geschichte der Jüdinnen und Juden unserer Region nachkommenden Generationen in einer anschaulichen Weise weitergegeben werden. In Zusammenarbeit mit den Lehrern will das Museum als Erlebnisort den schulischen Religions-, Geschichts- und Sachunterricht ergänzen und erweitern.
Fotos: Bildarchiv Stadtmuseum Hofgeismar
Was kann man dort machen?
- Die Mitarbeiter*innen des Museums bieten fachkundige und altersgerechte Führungen an. Angestrebt wird dabei ein Dialog, der Interesse und Eigeninitiative der Schüler*innen fördert.
- Angebote von kompetenzorientierten Arbeitsmaterialien, die eine selbstständige Erschließung und schriftliche Reflektion der Ausstellung sowie eine anschließende Dokumentation in der Klasse ermöglichen.
- Begleitung und Beratung von Schüler*innen, die sich allein, zu zweit oder in Gruppen auf Projekte, Studientage, Referate, Präsentationen oder Jahresarbeiten vorbereiten wollen. Unterstützung von selbstbestimmten und forschend entdeckendem Lernen.
Für die Grundschule sind folgende Themen aufbereitet:
- Torarolle
- Sabbat
- Purim / Esther
- Pessach
- Jüdische Bestattungen
- Chanukka
Für die Grundschule werden auch Führungen durch die Jüdische Abteilung angeboten. Die Schüler*innen lernen die Kinder der jüdischen Familie Goldschmidt kennen, die bis 1939 in der Petristraße gelebt hat. Mit Erwin, Lore und Ruth Goldschmidt erfahren sie, was eine Synagoge ist, warum die Tora wie eine Königin behandelt wird, oder was zum Sabbat gehört. Nach einer anfänglichen Erkundungssphase dürfen die Schüler*innen mit eigenen Beiträgen die Führung mitgestalten. Ein Arbeitsheft zur Vertiefung steht den Kindern zur Verfügung.
Ab Klasse 2 / Umfang 2 – 4 Schulstunden. Ganzjähriges Angebot
Für die Sekundarstufe sind folgende Themen aufbereitet:
- Stolperstein Führungen
- Gedenktage
- Erkundung des Jüdischen Friedhofes
- Schülerpräsentationen
- Projekttage zu jüdischen Festtagen
- Quellenforschung
Auch für die Sekundarstufe werden spezielle Führungen durch die Jüdische Abteilung angeboten. Im Dialog mit den Schüler*innen thematisieren die Führungen sowohl religiöse Aspekte als auch die Geschichte der jüdischen Gemeinde Hofgeismars. Die Ausrichtung der Führung – Religion oder Geschichte – richtet sich nach dem jeweiligen Unterrichtsschwerpunkt und der Altersstufe. Anhand von Arbeitsheften (Klassen 5 bis 7) und Erkundungsaufträgen (ab Klasse 8) werden die Schüler aktiv in die Führung durch die Ausstellung einbezogen.
Klassen 5 bis 13 / Umfang 2 (optimal 3) Schulstunden. Ganzjähriges Angebot
Lerngruppen der Sek I und II, die sich vertiefend in die Thematik einarbeiten wollen, stehen chronologisch und thematisch geordnete Dokumentenmappen sowie eine Sammlung biografischer Zeugnisse zu mehreren ehemaligen jüdischen Hofgeismarer Familien für ein selbstbestimmtes Lernen zur Verfügung. Darüber hinaus kann in einem gewissen Rahmen eine Fachbibliothek (Präsenzbibliothek) mit ca. 2000 Bänden genutzt werden.
Projekt- und Studientage für Unterrichtssequenzen o.ä. steht ein entsprechend ausgestatteter Seminar-Raum zur Verfügung. Hier können Lerngruppen/Arbeitsgemeinschaften auch Projekt- oder Studientage abhalten.
Die thematische und methodische Vorbereitung eines Besuchs der Judaica-Abteilung durch die Schule ist sinnvoll. Man kann aber auch eine Führung als Einführung in die Thematik nutzen. Deshalb wird um eine vorherige Absprache mit den begleitenden Lehrkräften gebeten. Um Überschneidungen zu vermeiden empfiehlt sich die Anmeldung mindestens 14 Tage vorher.
Themen: Geschichte erleben, Synagoge, Sabbat, Feste im Judentum (z.B. Pessach, Purim, Chanukka) Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus in der Region Hofgeismar, Politischer Antisemitismus nach 1870, u.a.
Für wen ist der Lernort geeignet?
Für Schüler*ìnnen der Grundschule und der Sekundarstufe 1 (bis Klasse 8) und Konfirmand*innengruppen.
Ist der Ort barrierefrei?
Leider sind nur die Räume im Erdgeschoss von Haus 1 (Ur- und Frühgeschichte; Töpferei im Reinhardswald; Keramiker Rolf Weber; Geschichte der Hugenotten und Waldenser; Garnisonsstadt Hofgeismar; Maler Theodor Rocholl) barrierefrei zugänglich. Die Abteilung Judaica liegt im ersten Obergeschoss.
Gibt es Info-, Unterrichts-, Lehrmaterial?
Das Museum stellt Arbeitsblätter zur Verfügung. Im Museum gibt es umfangreiche Recherchemöglichkeiten. Außerdem bietet die Homepage umfangreiches Material, siehe hierzu den Abschnitt. „Was kann man dort machen?“.
Ansprechpartner*innen
Dr. Michael Dorhs
michael.dorhs@ekkw.deJulia Drinnenberg
judri@gmx.deStadtmuseum (Anmeldung etc.)
museum@museum-hofgeismar.de 0 5671 – 479 1Öffnungszeiten:
Anmeldungen für alle Veranstaltungen bitte ca. 8 Tage im Voraus im Stadtmuseum
Montag, Dienstag, Donnerstag: 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr
Mittwoch: 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Freitag: 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Sonntag: 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr und 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Unkosten: Die Teilnahme an allen Angeboten ist kostenfrei.
Freiwillige Spenden für Materialkosten sind willkommen.
Petriplatz 2
34369 Hofgeismar
Stand der Information: 16.11.2022
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