Synagoge Außenansicht

Beith-Jaakov-Synagoge in Gießen

  • Synagoge
  • Judentum
  • Region: Gießen

Was für ein Ort ist es?

Nachdem 1978 in Gießen wieder eine Jüdische Gemeinde begründet worden war, beschloss der Gießener Magistrat im folgenden Jahr, die Gemeinde zu unterstützen und ihr beim Neubau einer Synagoge ein Grundstück innerhalb des Anlagenringes zu überschreiben. Es brauchte dennoch etliche Jahre, bis ein jüdisches Gemeindezentrum mit Synagoge verwirklicht werden konnte. Bis dahin wurden die Gottesdienste in einer Mietwohnung abgehalten, zunächst in der Marburger, dann in der Dammstraße, wo jeweils ein Betraum und ein Büro der Gemeinde eingerichtet waren. Ende der 1980er-Jahre entschied sich die Jüdische Gemeinde für eine Umsetzung der ehemaligen Synagoge von Wohra nach Gießen, um das Gebäude wieder als Synagoge verwenden zu können. Dazu gaben auch die wenigen Überlebenden der Wohraer jüdischen Gemeinde ihre Zustimmung. Dr. Thea Altaras leitete als Architektin die Um- und Neubauarbeiten. Am 27. und 28. August 1995 wurde die ehemalige Wohraer und nun neue Gießener Synagoge zusammen mit einem jüdischen Gemeindezentrum feierlich eingeweiht.

Offizielle Webseite

  • Synagogoe Innenraum
    Synagogoe Innenraum
  • Empore
    Empore
  • Synagoge Außenansicht
    Synagoge Außenansicht

Fotos: RPI Gießen

Was kann man dort machen?

Es ist möglich, mit Schüler*innen oder Konfirmand*innengruppen die Synagoge zu besuchen. Wie es bei jüdischen Gläubigen üblich ist, werden männliche Schüler gebeten, vor dem Betreten der Synagoge eine Kippa aufzusetzen. Anschließend führt eine verantwortliche Person aus der Gemeinde durch die Synagoge und präsentiert den Raum und die dort befindlichen Ritualgegenstände, z.B. die Thorarollen. Auch die besonderen Regeln, wie z. B. die Trennung von Männern und Frauen im Raum (die Männer sitzen unten und die Frauen auf der Empore) werden vorgestellt. Es wird deutlich, dass die Synagoge kein Museum ist, sondern ein Ort religiöser Praxis.

Man kann mit jüdischen Menschen ins Gespräch kommen und wahrnehmen, wie jüdische Gläubige heute ihren Glauben praktizieren. Die Teilnahme an einem Gottesdienst ist denkbar, erfordert aber vorherige Absprachen.

Auch eine Mikwe kann besichtigt werden.

Der Besuch der Gießener Synagoge erfordert gute Vorbereitungen, kommunikative Kompetenz und die Bereitschaft sich auf eine Führung und Präsentation der Räumlichkeiten vor Ort einzulassen. Eine selbständige Erkundung ist nicht möglich. Dennoch unterscheidet sich die Begehung der Synagoge in der Begleitung eines/einer jüdischen Gläubigen deutlich vom Unterricht mit dem Judentum-Koffer, da eine interreligöse Begegnung erlebt wird.

Für wen ist der Ort geeignet?

Der Ort ist geeignet für Schüler*innen ab Klasse 5 und Konfirmand*innen.

Ist der Lernort barrierefrei?

Der Gebetsraum der Synagoge ist mit dem Rollstuhl erreichbar. Bibliothek und Empore der Synagoge befinden sich im 1. Stock des Gemeindehauses. Sie sind nicht mit Aufzug oder Treppenlift zugänglich. Im Erdgeschoss gibt es eine barrierefreie und rollstuhlgerechte Toilette.

Gibt es Info-, Unterrichts-, oder Lehr-Material?

Zu dieser Synagoge gibt es kein spezifisches Info-Material.

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinden im Landkreis Gießen

Eigenes Material des RPI:

Damit sich Schüler*innen schneller orientieren können, kann der Besuch mit Hilfe des Judentum-Koffers, der in verschiedenen Regionalstellen des RPI der EKKW und der EKHN ausgeliehen werden kann, vorbereitet werden.

Erklärfilme zum Judentum und weitere Unterrichtsmaterialien sind auf der interreligiösen Plattform relithek.de zu finden:
relithek.de

Weiteres Unterrichtsmaterial und sowie Videoclips

Ansprechpartner*innen

Am besten per Mail:

info@jg-giessen.de

Anfragen gerne auch telefonisch an:

Frau Biehl

0 641 – 960 906 90

Öffnungszeiten

Ein Besuch der Synagoge mit Schüler*innen ist möglich, wenn dieser vorher mit einem für die Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Gemeindeglied vereinbart wurde.

Bürozeiten sind jeden Donnerstag von 12:30 Uhr bis 17:30 Uhr.

 

Anfahrt:

Die Beith Jaakov Synagoge liegt zentral, aber versteckt in Gießen. Vom Bahnhof aus erreicht man sie zu Fuß in ca. 15 Minuten.

Beith-Jaakov-Synagoge
Burggraben 6
35390 Gießen

Stand der Information: 16.11.2022

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