Ehemalige Synagoge Abterode

• Synagoge
• Judentum
• Nationalsozialismus
• Region: Kassel

Was für ein Ort ist es?

Das bis heute erhaltene Synagogengebäude wurde um 1830 erbaut. Es steht inmitten des Ortes an einer Kreuzung mehrerer Straßen. Bei diesem Bau handelt es sich um einen zweigeschossigen Massivbau in Quadermauerwerk aus rotem Sandstein mit einem Walmdach. Der Bau wurde vollkommen symmetrisch gestaltet, in dem sich jeweils die gegenüberliegenden Seiten gleichen.

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge im Inneren völlig demoliert. Das Gebäude selbst wurde nur leicht beschädigt. Die Abteröder Jüdinnen und Juden wurden verhaftet und nach Eschwege transportiert. 1944 kaufte der Spar- und Darlehnskassenverein das Gebäude und verwendete es als Lagerraum.

Auch nach 1945 wurde das Synagogengebäude als Lagerraum für Futtermittel verwendet. Anlässlich der 900-Jahrfeier von Abterode im Jahr 1976 wurde die Synagoge im Außenbereich renoviert. Die Nutzung der ehemaligen Synagoge als Lager wurde Anfang der 1990er-Jahre eingestellt, die Räumlichkeiten wurden insgesamt zu einer Bankstelle umgebaut.

Gefunden wurde beim Umbau eine Genisa mit zahlreichen Schriften, Gebetbüchern und rituellen Gegenständen (u.a. Gebetsriemen, Megilat Ester, Torawimpel). Die Funde aus der Genisa waren jahrelang verschollen, wurden jedoch 2018 wiederentdeckt. 2019 wurde im Obergeschoss des Synagogengebäudes ein "Lern- und Gedenkort" für jüdisches Leben eingerichtet

Synagoge Abterode

Virtueller Einblick

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Fotos: Dr. M. Arnold

Was kann man dort machen?

Im Lernort Synagoge Abterode können Sie auf vielfältige Lernangebote zugreifen und die jüdische Geschichte, Kultur und Religion aus der Region Werra-Meißner erleben. Anhand von originalen Gegenständen jüdischen Lebens aus der Region und unterstützt durch digitale Medien können die Schülerinnen und Schüler Entdeckungen machen über Gemeinden, Synagogen und Friedhöfe, über jüdische Feste, Diskriminierung und Emanzipation von Juden, Antisemitismus und Verfolgung, aber auch über heutiges jüdisches Leben in den neu entstandenen Gemeinden.

Die relithek des rpi ist in die Lernmöglichkeiten des Lernortes integriert.

relithek.de

Für wen ist der Lernort geeignet?

Schüler*innen ab Vorschulalter und Konfirmand*innen.

Ist der Ort barrierefrei?

Das Zentrum ist nicht barrierefrei.

Gibt es Info-, Unterrichts-, Lehrmaterial?

Es gibt Unterrichtsentwürfe und Arbeitsmaterialien für verschiedene Altersstufen und Lernsituationen („Lernen“ auf der Webseite). Eine Sammlung von Lerngelegenheiten speziell für Konfirmand*innengruppen steht zur Verfügung (unter „Besuch“ auf der Webseite)

Im Lern- und Gedenkort Synagoge Abterode gibt es einen Judaica-Koffer mit Gegenständen zum jüdischen Leben, die dort benutzt werden können. In einer umfangreichen Datenbank stellen wir viele Informationen über das jüdische Leben in der Region Werra-Meißner zur Verfügung.

 

Eigenes Material des RPI:

Erklärfilme zum Judentum und weitere Unterrichtsmaterialien sind auf der interreligiösen Plattform relithek.de zu finden:
relithek.de

Ansprechpartner*innen

Dr. Martin Arnold

0 5651 – 339 281

Anmeldung Führungen

info@synagoge-abterode.de

Öffnungszeiten:

Führungen nach Verabredung: Auf Anfrage werden Führungen für Schulklassen, Konfirmandengruppen und Familien mit Kindern (auch Vorschulkindern) angeboten. Bei Interesse kann man sich unter info@synagoge-abterode.de anmelden.

Eintritt frei.

Gut mit einem Besuch verbinden lässt sich eine virtuelle Schnitzeljagd durch das jüdische Abterode mit Hilfe der App „Actionbound“. Mit Hilfe einer virtuellen Brille kann man das Innere der ehemaligen Synagoge in Eschwege erleben. Mit Hilfe von Tablets in einer virtuellen Datenbank stöbern.

 

Anfahrt:

Abterode ist mit dem öffentlichen Nahverkehr gut erreichbar. Bus 290 fährt stündlich vom Eschweger Stadtbahnhof nach Abterode und auch stündlich wieder zurück.

Lern- und Gedenkort Jüdischen Lebens - Ehemalige Synagoge Abterode
Vorderweg 1
37290 Meißner

Stand der Information: 16.11.2022