Synagoge Vöhl

• Synagoge
• Nationalsozialismus
• Region: Fritzlar

Was für ein Ort ist es?

Die Synagoge Vöhl ist die Rekonstruktion einer typischen Landsynagoge des 19. Jahrhunderts. Bis zur NS-Zeit wohnten mehrere jüdische Familien im Umfeld Vöhls. 1827 errichteten diese eine jüdische Schule, die zwei Jahre später zur Synagoge geweiht wurde. Das Gebäude unterscheidet sich optisch nicht von den anderen Häusern der Nachbarschaft. Von außen war (und ist) nicht zu erkennen, dass sich rechts der Eingangstür ein über drei Geschosse erstreckender Sakralraum befindet. Die Synagoge hat die Reichspogromnacht relativ unbeschadet überstanden, da sie seit 1938 im Besitz christlicher Familien war. Allerdings sind keine der originalen sakralen Gegenstände erhalten geblieben. Im Dachgeschoss des Hauses befindet sich eine Judaica-Bibliothek.

Von Schüler*innen erarbeitete Infofilme geben einen Einblick in die Räumlichkeiten und die Geschichte der Synagoge.

Offizielle Webseite

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Was kann man dort machen?

Die vom Förderverein unter Einhaltung der Denkmalschutzbestimmungen in liebevoller Kleinarbeit rekonstruierte Synagoge gibt einen Einblick in den Bau und die Ausstattung einer typischen Landsynagoge. Heute wird die Synagoge als Kultur-, Lern- und Erinnerungszentrum genutzt. Dort finden ganzjährig unterschiedliche kulturelle Veranstaltungen statt: Konzerte, Kleinkunstveranstaltungen, Vorträge, Kunstausstellungen und vieles mehr.

In den Räumen der Synagoge gibt es verschiedene jüdische Kultgegenstände zu entdecken. Eine über Handy und QR—Code abrufbare Augmented Reality zeigt, wie die Synagoge zur Zeit ihrer aktiven Nutzung ausgesehen haben könnte.

Nach Absprache ist eine Besichtigung des Gebäudes mit Informationen zu dessen Geschichte oder ein Spaziergang durch Vöhl auf den Spuren seiner jüdischen Bewohner*innen buchbar. Darüber hinaus gibt es Vorträge, Lernmodule, Film- und Diavorführungen zu den Themen:

• Die jüdische Schule in Vöhl
• Jüdisches Gewerbe in Vöhl
• Christen und Juden in den Notzeiten vor der 1848er Revolution
• Der jüdische Friedhof in Vöhl
• Die Geschehnisse rund um den 9. November 1938 im Landkreis Waldeck-Frankenberg
• Geschichte der Judenverfolgung
• Schicksale der Vöhler jüdischen Familien
• Krankenmorde im Nationalsozialismus
• Zwangsarbeit im Nationalsozialismus
• Der Weg in die Diktatur 1933/34
• Jüdische Kultur und Religion
• Jüdische Feiertage
• Die Mikwe, das rituelle Tauchbad der Juden
• Demokratie- und Toleranzerziehung

Außerdem gibt es Informationen zum Jüdischen Friedhof, zu Jüdischen Ritualbädern und zur Jüdischen Schule.

Für wen ist der Lernort geeignet?

Schüler*innen aller Alters- und Schulstufen, Konfirmandengruppen.

Ist der Lernort barrierefrei?

Der Sakralraum, in dem die meisten Veranstaltungen stattfinden, ist barrierefrei erreichbar. Die anderen Räume im EG sind über eine oder zwei Stufen erreichbar. Dies gilt leider auch für die Toilette.

Gibt es Info-, Unterrichts-, Lehr-Material?

In der Synagoge gibt es mehrere tausend Bücher zu den unter 2. genannten Themen. Außerdem stehen Audio- und Videomaterial zur Verfügung. In der Bibliothek gibt es PCs mit Internetanschluss, I-Pad, Drucker, Scanner, Videokamera usw.

Auf der Webseite gibt es Informationen zum Jüdischen Friedhof, zu Jüdischen Ritualbädern und zur Jüdischen Schule und eine ausführliche Sammlung von Videos.

 

Eigenes Material des RPI:

Erklärfilme zum Judentum und weitere Unterrichtsmaterialien sind auf der interreligiösen Plattform relithek.de zu finden:
relithek.de

Weiteres Unterrichtsmaterial und sowie Videoclips

Ansprechpartner*innen

Karl-Heinz Stadtler

karl-heinz.stadtler@t-online.de 0 5635 – 149 1

Öffnungszeiten

Die Synagoge ist an jedem zweiten Sonntag eines Monats nachmittags geöffnet, falls keine andere Veranstaltung vorgesehen ist. Gruppen, die die Synagoge besichtigen oder an einer Veranstaltung teilnehmen wollen, können über die Telefonnummer 05635-1491 oder über die E-Mail-Adresse synagogevoehl@outlook.de einen Termin verabreden.

Für Führungen in der Synagoge oder durch das Dorf, für Dia- und andere Vorträge und Vorführungen wird kein Eintrittsgeld erhoben. Spenden zur Unterstützung der Arbeit des Förderkreises werden gern entgegengenommen.

Besonderes: Eine Besonderheit sind die Sternenbretter. 2003 wurde der hölzerne Nachthimmel der Synagoge restauriert. Holzbretter, die dabei aufgrund ihrer Zerstörung ausgetauscht werden mussten, wurden daraufhin an Künstler weltweit gesendet und von diesen gestaltet. Auf der Homepage sind Bilder der fertigen Sternenbretter, die 2005 und 2007 ausgestellt wurden, zu sehen.

Ausstellung Sternenbretter

 

Anfahrt:

Vom Bahnhof Korbach ist Vöhl mit dem Bus in ca. 30 Minuten zu erreichen. Von der Haltestelle Vöhl-Post sind es etwa 5 Minuten Fußweg (300m) zur Synagoge.

Synagoge Vöhl
Mittelgasse 9
34516 Vöhl

Stand der Information: 16.11.2022